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DISEASE AS CHANCE

DEZEMBER 2019


Ich schreibe euch heute von meinem Bett aus. Gestern hatte mich eine Welle von Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopf- und Magenschmerzen überkommen. Ich fühlte mich schwach und schlief mehr oder weniger den ganzen Tag und die ganze Nacht durch. Heute fühle ich mich wieder besser.


Zu Beginn des Winters werden viele Leute krank. Man sagt, es hängt mit der Umstellung des Wetters und den kalten Temperaturen zusammen. Doch ich bin mir nicht sicher, ob es nur das ist. Ich persönlich finde es zu einseitig zu glauben, es ist NUR der Virus  oder NUR der kalte Wind, der meine Nase zum laufen bringt. Für mich ist Krankheit der Weg des Körpers, einzufordern, was er sich wünscht oder was wir ihm zu lange nicht gegeben haben. Vielleicht Ruhe, vielleicht Reflektion, vielleicht Pflege und Liebe.

Als ich gestern vor der WC-Schüssel kniete und mich übergab, dachte ich mir, wie genial unser Körper doch ist. Wie er seine eigenen Mechanismen hat, sich zu reinigen und sich selbst zu heilen. Es kam mir schon oft so vor, als sei die Krankheit der Reinigungs- oder Heilungsprozess selbst. Obwohl Durchfall, Erbrechen oder eine laufende Nase nicht wirklich angenehm sind, sind sie wohl manchmal nötig, um gewisse Dinge aus unserem System zu schaffen - ob auf physischer, psychischer oder emotionaler Ebene.

Spannend wird es, wenn wir unsere chronischen Krankheiten oder Symptome anschauen. Beschwerden also, die uns über Monate und Jahre hinweg begleiten oder immer wieder auftauchen. Auch hier glaube ich, dass diese Symptome die Sprache der Seele sind, die uns probiert mitzuteilen, was wir allein nicht sehen können oder wollen. In der Psychosomatik weiss man, dass der Mensch als ganzes Wesen betrachtet werden muss und der physische Körper in enger Verbindung mit der Psyche, den Emotionen und der Seele steht. Der Ursprung eines körperliches Symptoms kann somit auch eine psychische oder emotionale Belastung sein. Macht Sinn, oder? Es ist ja auch noch nicht so lange her, dass man Physiologie und Psychologie als zwei eigenständige, voneinander losgelöste Wissenschaften etabliert hat. Der Volksmund wusste früher allzu gut über den Zusammenhang von emotionalem und psychischem Stress und einzelnen Körperteilen und Organen. Daher kommen auch die zahlreichen Redewendungen wie "Es liegt mir schwer im Magen", "Ich hab die Nase voll!", "Mir platzt gleich der Kopf", "Ich hab Schiss", "Es brennt mir auf der Haut", "Ich kann es nicht mehr sehen / hören", usw.

Zahlreiche Psychologen und Mediziner fangen an, diesen Zusammenhang zu erforschen bzw. wieder ins Bewusstsein zu rufen. Ruediger Dahlke beispielsweise zeigt in seinem Buch Krankheit als Sprache der Seele auf, wie wir unsere körperlichen oder auch psychischen Beschwerden auf einer tieferen Ebene deuten können. Wir alle haben alte verdrängte Trauma, unbewusste destruktive Glaubenssätze, ungesunde Gewohnheiten, die darauf warten geheilt und transformiert zu werden. Und da jeder Körperteil und jedes Organ auch seine bestimmte Funktionsweise und Aufgabe hat, so fungieren sie auch als Symbol, um unsere Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken. Nur in dem wir uns etwas tiefer mit unseren Symptomen und Krankheiten beschäftigen, stossen wir auf die wahre Ursache oder besser gesagt das wahre Ziel und somit die eigentliche Botschaft unserer Seele, die nichts anderes will, als alles, was uns belastet, ein für alle mal aufzulösen.

Krankheit ist somit eine Chance. Eine Chance Hinweise zu bekommen, was wir ausser Acht gelassen haben, eine Aufforderung bestimmte Dinge in unserem Leben zu ändern, eine Einladung uns tiefer mit unserem Körper, unserer Psyche, unseren Emotionen und unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und somit uns schliesslich selbst zu heilen.

Thank you disease :) Vanessa


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