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AutorenbildVanessa

LONELINESS

JUNI 2023


Hallo ihr Lieben.


Ich hoffe, eure Herzen sind voll mit Sonnenschein. Meines ist es heute. Doch noch vor ein paar Wochen war es leer und schwer.


Ich möchte diesen Monat über ein Thema sprechen, das wir sicher alle kennen, über das aber niemand gerne spricht - Einsamkeit.


Vor ein paar Wochen habe ich mit einem guten Freund eine Pilzreise gemacht. Eines von mehreren Themen, die ich in dieser intensiven Erfahrung erkunden durfte, war Einsamkeit.


Immer wieder in meinem Leben hatte ich Phasen, Tage, an denen ich mich einsam fühlte. Meistens hatte ich nicht den Mut oder den Willen, diesem doch sehr schmerzhaften, ja beinah zerreissenden Gefühl zu begegnen. Die natürliche Reaktion ist erst mal zu verdrängen, abzulenken oder zu betäuben.


Doch an jenem Sonntag hatte ich keine Wahl also dem Gefühl der Einsamkeit in seiner vollen Wucht zu begegnen. Und ich spürte keinen Widerstand, keine Angst. Es zog mich einfach in diese tiefen Ecken meines Herzens, die sich leer anfühlten. Es gab kein Davonlaufen oder Wegschauen. Nur das Eintauchen in die unheimliche Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit der Einsamkeit. Ich weiss nicht, ob ich jemals zuvor einen Schmerz so vollkommen gefühlt hatte. Und ob ich jemals zuvor so lange und aus dem tiefsten Inneren geweint hatte. Es gab keine Filter, keine Scham. All meine unterdrückten Ängste flossen in Worten unter Schluchzern und Tränen aus mir heraus. Es kam alles hoch. Phuu. It was a lot.


Ich finde, wir reden nicht so viel über Einsamkeit. Ausser vielleicht darüber, dass Menschen im Alter isoliert und alleine sind. Und doch weiss man, dass immer mehr Menschen jeden Alters sich einsam fühlen. Das hat wohl auch mit unserem modernen Lifestyle zu tun. Wir ziehen in andere Städte und Länder, wo wir niemanden kennen. Wir arbeiten mehr und mehr alleine von zu Hause aus. Wir wohnen alleine. Wir reisen alleine. Wir wollen frei sein und keine oder nur oberflächliche Beziehungen eingehen. Wir entscheiden uns aus verschiedenen Gründen vielleicht gegen Kinder. Wir kommunizieren mehr über unser Handy, statt Menschen zu treffen.

Durch das Internet und die sozialen Medien sind wir wohl so „connected“ wie noch nie zu vor, aber unter der Quantität leidet die Qualität. Wir verlieren uns in den Bildschirmen und merken gar nicht mehr, wenn uns jemand anlächeln möchte. Zugleich werden wir immer individualistischer. Werte wie Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit und Einzigartigkeit werden von unserer Generation grossgeschrieben. Wo bleibt da Platz für das Gemeinsame, die Gemeinschaft? Kreieren wir unsere Einsamkeit selbst durch unsere Selbstzentriertheit?


Ich finde, Einsamkeit ist ein schwieriges Thema, weil wir ihr manchmal einfach ausgeliefert sind. Wir können Beziehungen und Zugehörigkeit nicht erzwingen. Tiefe Beziehungen, welche uns ein Gefühl von „ich bin nicht alleine“ geben, brauchen Zeit. Wahre Verbundenheit findet man nicht jeden Tag. Und auch bestehende Beziehungen verändern sich ständig und geben uns auch keine Garantie, dass wir uns nie mehr einsam fühlen werden. Und vielleicht hat Einsamkeit auch gar nicht so viel mit menschlichen Beziehungen zu tun. Denn ich habe mich auch schon in Beziehungen einsam gefühlt und ich war auch schon ganz alleine und war voll im Frieden. Ist das Gefühl der Einsamkeit also etwas, das aus unserem Inneren kommt und gar nicht so viel mit dem Aussen zu tun hat?


Spirituell gesehen, ist Einsamkeit oder Alleinsein die grosse Illusion, die es zu durchschauen gibt. Denn eigentlich seien wir ja alle verbunden mit allem und jedem und immer. Nur durch unser begrenztes Bewusstsein nehmen wir uns als getrennt von allem wahr. Und so ist es das Streben nach dieser Realisation des Verbundenseins, das vielen spirituellen Praktiken zugrunde liegt. Gibt es da also eine essenzielle Verbindung zwischen Einsamkeit und Spiritualität? Ist das zermürbende Gefühl der Einsamkeit sogar der Hauptmotor, der uns unbewusst antreibt, uns spirituell weiterzuentwickeln?

Lustig finde ich ja die Zweideutigkeit des Wortes "allein" - all ein, Alles ist Eins. Im Englischen auch: alone - Al(l) One. Ist das eine verborgene Botschaft, die uns in Zeiten der Einsamkeit erinnern soll, dass wir tatsächlich NIE alleine sind?

Wie geht es dir mit diesem Thema?

Fühlst du dich manchmal einsam?

Was sind deine Gedanken dazu?

Magst du deine Erfahrungen, Gedanken oder Kommentare zu diesem Thema mit mir teilen? Sende mir eine Mail oder kommentiere diesen Blogbeitrag (Du musst dich via Button oben rechts "Anmelden/Registrieren" um Kommentare schreiben zu können.)

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Vanessa

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